Therapeutisches Lesen ist auch unter dem Begriff „Bibliotherapie“ bekannt und meint die Nutzbarmachung des Lesens zu therapeutischen Zwecken. Es ist eine unterstützende Methode in der psychotherapeutischen und beraterischen Arbeit, die präventiv, begleitend und in der Nachsorge angewendet werden kann.
Dabei werden gezielt ausgewählte Texte zur Bewältigung von Lebensaufgaben und Lebenskrisen, aber auch zur Lösung persönlicher Probleme und zur Stabilisierung psychischer Gesundheit eingesetzt.
Über das Medium einer Geschichte oder eines Gedichtes können verschiedene therapeutische Funktionen und Ziele erreicht werden. Literatur kann beruhigen und trösten, ermutigen und motivieren und die Einstellung zur Krankheit positiv beeinflussen. Im Kontext der Existenzanalyse und Logotherapie sind vor allem die Mobilisierung der Selbstdistanzierung und der Selbsttranszendenz, die Stärkung des Grundwertes und des Selbstwertes sowie die Hilfe beim Prozess der Selbst- und Sinnfindung von therapeutischer Relevanz.